»Ritratti – I volti di un paesaggio ligure«

Vom 24.04. bis 31.05. ist eine Auswahl von Schwarzweißfotografien aus Ligurien bei „Ruben und Carla“, Linienstraße 136 in Berlin-Mitte, zu sehen.

»Ich verbrachte den Sommer 1992 in Dolcedo, einem kleinen Dorf nahe der ligurischen Küste bei Imperia. Ich verliebte mich sofort in diesen Ort, an dem die Zeit stehengeblieben zu sein schien. Drum herum lebten schon damals viele Deutsche in ihren Landhausvillen, aber in diesem kleinen Dorf hörte man nur italienisch. Die Friseurin scherzte mit dem Postboten, und der Pfarrer schimpfte den Lausbuben hinterher, wenn sie Streiche machten. Die Alten saßen auf der kleinen Piazzetta und schwatzten.

Ich kam jeden Tag in das Dorf und hatte mir vorgenommen, jeden Einwohner zu portraitieren. Anfangs musste ich mich mit Händen und Füßen verständigen, aber mit der Zeit verstand mich jeder. Man lud mich in die kleinen, muffig riechenden Steinhäuser ein, an deren Fenstern Katzen vorbeistreunten oder schwarz gekleidete Nonnas die Abendsonne genossen. Väter präsentierten stolz ihre Töchter, alte Damen ihre Porzellanhunde und die Schlachterin ihr selbst geschlachtetes Schwein.

Am Ende des Sommers öffnete man uns die Türen der Dorfkirche, um eine große Fotoschau für alle Einwohner und ihre Freunde zu machen. Es war eine wunderschöne Zeit für uns. Ich danke den Einwohnern von Dolcedo für ihre Offenheit und denke noch gern an die Feste zurück, die wir gemeinsam zu feiern wussten.«

Ebba Dangschat

 

und hier ein paar Eindrücke der Finissage…